Rückblicke

Jahresrückblick 2021 mit einem Akrostichon

14. Januar 2022

Ich liebe es, mich zu erinnern.

  • Erinnerungen haben das Potential, mir Zuversicht und Kraft zu vermitteln, wenn ich vor einer Herausforderung stehe und der Mut, sie zu anzugehen fehlt.
  • Erinnerungen bieten mir Lösungen an, die ich in meiner Gegenwart gerade suche.
  • Erinnerungen bedeuten für mich, gelebt zu haben.
  • Erinnerungen sind Ressourcen, auf die ich in schwierigen, dunklen, traurigen, kraftlosen Zeiten zurückgreifen kann.

 

Deshalb nehme ich mir besonders zu Beginn eines Jahres die Zeit, noch einmal zurückzuschauen und

  • all die großen und kleinen Erlebnisse,
  • die sonnigen Momente und die Alltäglichkeiten,
  • die Wüsten- und Oasenzeiten

 

zu reflektieren, die das vergangene Jahr ausgemacht haben.

Dabei bediene ich mich gerne der Methoden des „kreativen Schreibens“.

Ich atme schreibend noch einmal ein, was war und lasse mich von der Vergangenheit für das Kommende inspirieren.

Ich freue mich an den Erfolgen und schönen Stunden, die ich erlebt habe und halte Ausschau nach den Entmutigungen, die ich loslassen will.

Auch das Traurige hole ich hervor und betrachte es, um ihm einen würdigen Platz in meinem Erinnerungsarchiv zu geben.

All das hilft mir die Gegenwart zu gestalten und die Zukunft zu planen.

Diesmal habe ich zum Einstieg in meinen Rückblick auf das Jahr 2021 ein Akrostichon verfasst.

Ein Akrostichon ist eine Gedichtform, bei der die Anfangsbuchstaben der Zeilen ein Wort ergeben. In diesem Fall also ergeben die Anfangsbuchstaben das Wort Zweitausendeinundzwanzig.

Die Idee, auf diese Weise den Jahresrückblick zu beginnen habe ich in einem Kurs von Barbara Pachl-Eberhart mit dem Titel „Ich sammele meine Schätze ein“ gefunden.

Der Sinn dieser Übung ist, ein momentanes Grundgefühl für das Jahr zu bekommen, das gerade hinter mir liegt.

Zunächst kam es nämlich eher unspektakulär daher. Ein ganz normales Jahr und nicht der Rede wert.

 

Aber lest selbst, was aus dieser Sicht geworden ist:

Zögerlich beginne ich meinen Rückblick auf das Jahr zu schreiben.

Wenig scheint passiert zu sein. Es ruft in mir: „Nicht der Rede wert!“

Ein großer Irrtum, denn es ist ein Jahr meines Lebens!

In meine Biografie eingebaut!

Tatsächlich gab es Höhen und TiefenBesonderes und Alltägliches.

Außergewöhnlich war es nicht und hatte doch seine Besonderheiten.

Ungewöhnliches versteckt sich darin und will zum Vorschein kommen.

Schönes gibt es zu entdecken.

Ein buntes Potpourri an Kleinigkeiten, die erinnert werden wollen.

Natürlich gibt es nie ein vollständiges Bild. Es sind Momentaufnahmen eines Lebens.

Dauerhaft eingepflanzt erblühen diese Erinnerungen im Garten des Lebens und tragen Früchte.

Einige sind von sich aus schmackhaft; andere wollen erst zubereitet werden.

In ihnen finden sich Kerne, die im Lebensgarten eingepflanzt

Neue Blumen erblühen lassen und so Zuversicht auf noch

Unbekanntes schenken.

Nützliches entsteht und wird weitergegeben.

Dafür sind Rückblicke wertvoll.

Zeig her, was in dir steckt!

Wo verbergen sich deine Schätze?

Anschauen will ich dich und

Nicht achtlos sein.

Zeit, die geschenkt war, dran war, von mir verbracht wurde,

Im Lauf meines Lebens.

Gern will ich dich betrachten.

 

Nachdem das Gedicht fertiggestellt war, kam die Neugier in mir auf.

  • Was hat es denn nun in sich dieses „unspektakuläre“ 2021?
  • Welche Schätze lassen sich darin finden?

 

Wie Konfetti, das an Fasching verstreut wird und sich noch zu Pfingsten in den verschiedenen Ritzen des Hauses findet, fand ich die kleinen und großen Ereignisse des Jahres:

  • Die Treffen mit lieben Freunden.
  • Das Zusammenkommen der Familie an Geburtstagen und zu anderen Gelegenheiten.
  • Die Hochzeit unseres jüngsten Sohnes.
  • Vorträge, die ich halten und Beratungsgespräche, die ich führen durfte.
  • Urlaub und Städtereisen mit meinem Mann.
  • Die Gründung meines Blogs.
  • Schreibgruppen und andere Workshops, die ich online besucht habe.
  • Regelmäßige online-Treffen mit inspirierenden Frauen, die ich während der diversen Fortbildungen kennengelernt habe.
 

Was für ein Jahr!

Natürlich hat auch mich die Pandemie in Gedanken beschäftigt. Ich habe erstaunt und manchmal auch sorgenvoll darauf geschaut, was so eine Situation mit den Menschen macht.

Auch in meinem Umfeld gab es Menschen, deren Seele vor Angst und Einsamkeit krank wurde und Menschen, die an dem Virus schwer erkrankt sind.

Es gab Begegnungen, in denen ich Menschen ermutigen konnte und welche in denen es mir nicht gelungen ist. Der Tod einer langjährigen Bekannten hat mich erschüttert und traurig gemacht.

Was bleibt ist Dankbarkeit für 2021, das ein Jahr meines Lebens war und so facettenreich ablief. Ich integriere es in meine Lebensgeschichte und danke für all den Stoff, den es mir bietet, 2022 bewusst zu erleben.