Über mich

„Nicht die Tatsachen bestimmen unser Leben, sondern wie wir sie deuten“ Alfred Adler
DATEN & FAKTEN

Erfahrungen

Personalentwicklung

Ausbildungsleiterin
im kaufmännischen Bereich
(Hertie)

Familienmanagerin

Mutter von drei Jungs
(und einem Sternenmädchen),
zum Teil alleinerziehend,
später als Patchwork-Familie

Beratung

in eigener Praxisbegleite ich
seit 2008 Menschen in
herausfordernden Lebenssituationen

Krisenintervention

als Notfallseelsorgerin war ich
zehn Jahre lang als seelische
Erstversorgerin für Menschen
nach lebenserschütternden 
Ereignissen tätig

Seelsorge

Ehrenamtliche Tätigkeit im
christlich gemeindlichen Kontext

Internationale Erfahrung

Mitarbeit bei der Ausbildung christlicher
Beratern und Mitarbeiterseelsorge
u.a. in Indien, Uganda, Jordanien
und auf den Philippinen

Leitung von Gruppen

im persönlichkeitsbildenden Bereich
und als Referentin zu diversen Themen
z.B. Mutig Leben, „Ab durch die Mitte“,
Kommunikation in der Ehe, Vergebung,
Das Miteinander gestalten

Ausbildung

1985

Abschluss der Ausbildung
zur Handelsassistentin

2008

Diplom für individualpsychologische
Beratung und Seelsorge (ICL)

2020

Referentin für Biografiearbeit
(LebensMutig e.V.)

seit 2023

Zertifizierte Schreibpädagogin
(Ausbildung bei Institut für kreatives Schreiben)

Möchten Sie noch mehr erfahren?

Ich wurde im schönen Monat Juli 1962 in Nordrhein Westfalen als zweite Tochter von zweien geboren. Meine große Schwester ist anderthalb Jahre älter als ich und zu ihr hatte ich immer eine. Eine gute Verbindung.

Meine ersten Lebensjahre verbrachte ich in einer ganz kleinen Wohnung, da war nur Küche und Kinderzimmer, die Toilette im Halbstock. Ich habe diese Zeit als sehr unbeschwert in Erinnerung, damals hat sich meine Lebenslust voll entfaltet und in mir Wurzeln geschlagen.

Noch in der Kindergartenzeit zogen wir um, ins Schwabenland. Meine heile Welt war nicht mehr ganz so heil, ich verstand den Dialekt der anderen Kinder nicht, wurde oft zurechtgewiesen, weil ich ständig mit meiner Schwester plauderte – schon damals zeigte sich, wie wichtig es mir ist, zu kommunizieren und kommunizieren zu können.

Nach ein paar Jahren zogen wir noch weiter in den Süden, nach Neu-Ulm in Bayern. Hier machte ich mein Abitur und bekam ein halbes Jahr später meinen ersten Sohn. Ich war also das, was man heute eine „Teenage Mum“ nennt – mit allem, was dazugehört. Allerlei troubles inklusive.

Mein Sohn lebte bei meinen Eltern, während ich eine Ausbildung zur Handelsassistentin machte. Nach Abschluss lernte ich meinen heutigen Mann kennen. Es dauert noch eine Weile, bis wir als Patchworkfamilie zusammenzogen, und auf dem Weg dorthin – und dem, was danach kam, lagen für mich so mache Aufrufe zum inneren Wachstum. (Sagt sich so schön. Soll heißen: Ich habe oft nicht weiter gewusst, mir die Haare gerauft, war wirklich verzweifelt und habe mich gefragt, warum gerade ich …) Dazu kam eine Totgeburt, die wir zu betrauern hatten. Damit waren wir allein, das Umfeld war damals überfordert (oft ist das ja heute immer noch so, wenn Kinder sterben).

Mein Mann studierte noch, als unsere beiden gemeinsamen Söhne (gesund) zur Welt kamen. Ich verdiente das Familieneinkommen streckenweise fast im Alleingang – mehr schlecht als recht. Finanzieller Druck und die Verzweiflung über zu wenig Geld, das kenne ich gut. Kumuliert ist alles an einem Abend, an dem ich in meiner Firma einen Abfindungsvertrag unterschrieb und mir mein Mann am Abendbrottisch sagte: „Ich werde wieder arbeitslos, Schatz.“

Willkommen, Tiefpunkt. (So ein Punkt ist oft einer, an dem Menschen zu mir in die Seelsorge oder in die Beratung kommen.) Ich hatte damals niemanden, an den ich mich wenden konnte mit all den Probleme, die uns buchstäblich über den Kopf wuchsen: Schulden, Eheprobleme, Probleme mit meinem Sohn, Konflikte im Familienumfeld …

Und dann zogen neue Nachbarn bei uns ein. „Wir sind Christen“, stellten sie sich vor. Ich dachte: bin ich doch auch, wer ist das hier denn nicht? Schnell aber begriff ich, dass es hier nicht um ein Kreuzchen am Meldeschein ging, sondern um eine Haltung. Ursula und Dieter entpuppten sich als wirkliche Engel. Sie halfen uns, wo es ging, auch in ganz lebenspraktischen Dingen (ich weiß noch, wie Ursula kam, um zu putzen, und sich nicht abweisen ließ). Aber sie taten noch etwas. Etwas, das mir bisher unbekannt war: Sie redeten mit uns. Ausgiebig und immer wieder.

Ich weiß nicht, wie wir das alles ohne diese „Seelsorge“ geschafft hätten. Ich weiß nur, dass sich von da an das Blatt in unserem Leben wendete. Wunder eingeschlossen – eines Tages bekam mein Mann eine gut bezahlte Stelle bei einer Softwarefirma und ich konnte zum ersten Mal in meinem Leben loslassen, daheim bleiben und mich meiner Mutterschaft widmen. Ich hatte auch endlich Zeit, mich meinen inneren Baustellen zuzuwenden, von denen es einige gab.

Die Erfahrung der hilfreichen, heilsamen Beziehung, die mir durch unsere Nachbarn zuteil geworden war, führte dazu, dass ich einen neuen beruflichen Pfad betrat. Ich begann die Ausbildung zur individualpsychologischen Beraterin und Seelsorgerin am Institut für christliche Lebensführung, die ich von 2003 bis 2008 absolvierte.

Seit vierzehn Jahren arbeite ich nun schon in eigener Praxis und darf Menschen begleiten: als „Nachbarin“ der Seele, als eine, die zuhört und fragt und dabei hilft, die Grade der Freiheit im eigenen Leben zu erkennen.

Von Günter Grass habe ich gehört, dass eine zentrale Frage seines Lebens so lautete: Was war der Beitrag des Einzelnen, dass das (Faschismus und Krieg) passieren konnte? Die Frage, die mich leitet, ist ähnlich, aber doch anders: Was ist mein möglicher Beitrag, damit die Welt ein freundlicher Ort, ein Ort der Zuwendung und Gleichwertigkeit wird?

Wenn ich heute auf das schaue, was da aus mir und uns geworden ist, dann bin ich einfach nur glücklich und erfreut, zu merken, wie sich alles gefügt hat. Von selbst, ganz ohne mein Zutun, denke ich manchmal. Aber dann halte ich inne und mir wird klar: Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, wann immer ich konnte. Und ich bin glücklich, wenn ich Menschen dabei begleiten kann, ihren Teil zu erkennen und ihre Möglichkeit zur Freiheit zu nutzen.