Ermutigung

Meine 5 besten Tipps, wie du dich im Alltag ermutigen kannst

13. Mai 2021

Mut ist das Wichtigste, das wir zum Leben brauchen. Er schenkt uns echte Lebensfreude und gibt uns die Kraft, unser Leben sinnvoll zu gestalten.

Unser Lebensraum ist oft ENTmutigend und so sind wir herausgefordert, unsere innere Haltung im ermutigenden Modus zu halten. Wenn wir mutiger werden, können wir andere ermutigen und um uns herum ein Umfeld der Freude schaffen, das die Welt verändert.

Gerne teile ich hier meine persönlichen 5 besten Tipps, wie du dich in im Alltag selbst ermutigen kannst.

 

1. Tipp: Lege dir eine persönliche Ermutigungsliste an

Jeder Mensch hat in seinem Leben Fähigkeiten und Charaktereigenschaften entwickelt, die sich positiv auf seinen persönlichen Alltag und auf das Leben Anderer auswirken.

Aber oft empfinden wir sie als so selbstverständlich, dass wir gar nicht mehr merken, wie bedeutungsvoll diese Fähigkeiten sind.

Damit unsere Stärken gewinnbringend zur Geltung kommen können, ist es wichtig, sie bewusst einzusetzen, wenn die Umstände, die das Leben mit sich bringt, uns mutlos machen.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, mir aufzuschreiben, wenn ich festgestellt habe, dass mir etwas gut gelungen ist oder ich eine positive Rückmeldung bekommen habe.

An Tagen, an denen ich mir überfordert, unfähig und bedeutungslos vorkomme, hilft es mir, auf die Liste zurück zu greifen und mir die dort notierten Situationen zu vergegenwärtigen.

Da stehen dann so Punkte wie:

  • XY hat mir auf meine Nachricht geantwortet und freut sich sehr, dass wir uns bald wiedersehen. Ich bin dankbar, dass ich Freude bei anderen auslösen kann
  • Als ich der unfreundlichen Dame an der Kasse gestern verständnisvoll geantwortet habe, ging ein Lächeln über ihr Gesicht. Es ist schön, dass ich Menschen zum Lächeln bringen kann
  • Letzten Samstag ist mir zum ersten Mal eine Erdbeersahnetorte so richtig gut gelungen. Die sah aus wie beim Konditor.
  • Eine Klientin hat nach unserem letzten Treffen geschrieben, dass es ihr wesentlich besser geht. Das Gespräch mit mir habe ihr so gut getan

 

Wenn ich mir täglich vergegenwärtige, was ich als positiv erlebe und Positives tue, dann erkenne ich, was ich gut kann und wo meine Stärken liegen.

Das ist dann ein Lichtblick und ich bekomme neuen Mut, Herausforderungen anzunehmen und bei Fehlschlägen nicht aufzugeben.

 

2. Tipp: Lege ein Erinnerungsarchiv für mehr Lebensfreude an

In unserem Inneren lebt ein Wissen, das individuell und mit unserer einzigartigen Lebensgeschichte verknüpft ist. Dieses Wissen nennen wir Erinnerungen.

Erinnerungen sind etwas Wunderbares und haben etwas Mysteriöses an sich. Sie speisen unser Heute und beeinflussen die gegenwärtige Situation, in der wir leben auf eine geheimnisvolle Weise.

In ihnen wird mein Lebensstil in seiner ganzen Fülle erkennbar.

Wenn ich in meinem Alltag merke, dass mir der Mut zur Bewältigung fehlt und ich anfange, an mir selbst zu zweifeln, überlege ich, wer oder was mich als Kind ermutigt hat.

Ich forsche in meinem Erinnerungsarchiv nach

  • Personen, die mir bestimmte Fertigkeiten beigebracht haben.
    So durfte ich zum Beispiel als ca. 3-jährige bei unserer damaligen Vermieterin immer zuschauen, wie sie den Waffelteig vorbereitet hat, um anschließend köstliche Waffeln zu backen. Neben ihr auf der Fußbank stehen zu dürfen und einfach zuzuschauen, wie sie die Zutaten abgewogen und dem Teig zugeführt hat, gab mir die Gewissheit, dass ich das auch eines Tages schaffen werde.
    Es ermutigt mich noch heute, wenn ich zuschauen kann, wenn ich neue Möglichkeiten entdecke und dadurch
  • Personen, die mir ein Vorbild waren.
    Mein Patenonkel zum Beispiel hatte eine ruhige und zugewandte Art, die mir das Gefühl gab, ernst genommen zu werden. So entscheide ich mich in Momenten der Entmutigung auch heute, mich ernst zu nehmen und mich mir zuzuwenden. Das löst Freude in mir aus. Ich weiß dann, da ist jemand und ich bin nicht allein.
  • Situationen in meiner Kindheit, in denen die Freude dominiert hat:
    gemeinsames Spielen, Ausflüge, Verwandtenbesuche …
  • Personen, bei denen ich Fehler machen durfte, ohne getadelt zu werden
    Sätze wie „Doch, das schaffst du! Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ haben mich ermutigt, bestimmte Fähigkeiten zu trainieren.

 

Nimm dir die Zeit und forsche in deinen alten Poesiealben, Fotoalben o.ä nach Kindheitserinnerungen. Wenn möglich, frage Eltern, Geschwister oder Freunde aus der Schulzeit. Frage dich:

  • Bei welchen Gelegenheiten warst du so richtig lebendig?
  • Was hat dir als Kind am meisten Freude bereitet?
  • Wofür wurdest du gelobt?
  • Wann hast du als Kind Mut bewiesen? Das kann die Impfung beim Kinderarzt gewesen sein, als du das erste Mal ins Wasser gesprungen bist oder die Nachbarskinder gefragt hast, ob du mitspielen kannst oder …

 

Auch hier gilt: Schreibe dir diese Erinnerungen auf! Schwelge darin, vergegenwärtige sie dir, erzähle anderen davon. Es ist das Archiv, auf das du in mutlosen Zeiten zurückgreifen kannst. Das mutige Kind lebt in dir!

 

3. Tipp: Führe ermutigende Selbstgespräche

Freundliche Worte, die Interesse anzeigen und Verständnis vermitteln wirken ermutigend auf uns. Deshalb ist es wichtig, auf die Selbstgespräche zu achten, die jeden von uns täglich begleiten.

Sätze wie

  • „Ich bin aber auch zu blöd“
  • „Das brauche ich gar nicht versuchen. Das kann ich sowieso nicht“
  • „Das war ja klar, dass ich das wieder vermassele“
  • „Ich habe keine Lust“
  • „Nicht schon wieder! Immer passiert mir so etwas!“
  • „Ich bin nicht so … wie …“

bringen ENTmutigende Gefühle hoch.

Sätze,

  • die motivieren,
  • deine Stärken betonen,
  • positive Erfahrungen in den Vordergrund rücken

wirken ermutigend und geben dir die nötige Energie, um ENTmutigung zu überwinden und neues Land zu erobern.

 

Mir helfen Sätze, wie zum Beispiel

  • „Ich mache mir die Welt, wie sie mir gefällt“ (Pipi Langstrumpf ist eine wahre Fundgrube für Ermutigungen)
  • „Wenn wir das noch nie gemacht haben, wird es jetzt allerhöchste Zeit“
  • „Ach, das ist ja interessant“
  • „Vielleicht gelingt es nicht, aber niemand kann sagen, ich hätte es nicht ausprobiert“

Schreibe dir eine Liste mit ermutigenden Sätzen, auf die du im Zweifelsfall zurückgreifen kannst

 

4. Tipp: Mache dir täglich bewusst, wofür du dankbar bist

  • Dankbarkeit macht das Leben leicht und Leichtigkeit ermutigt.
  • Dankbarkeit verändert nicht deine Situation, aber sie verändert deine Sichtweise darauf.

 

Manchmal gibt es Tage, da sieht es so aus, als sei

  • Alles daneben geraten,
  • Nichts fertig geworden,
  • Keine meiner Vorstellungen erfüllt

 

Wenn wir dann den Tag nochmal durchscannen, mit dem Vorsatz, die kleinen Schönheiten zu entdecken und dafür dankbar zu sein, wird sich unsere Sichtweise verändern.

Da war vielleicht

  • die kurze Begegnung an der Kasse im Supermarkt
  • drei neue Knospen an der Gartenrose
  • das Vogelgezwitscher am Morgen
  • die kleine Umarmung
  • das Lachen der Kinder
  • oder schlicht die Tatsache, dass auch dieser Tag vorbei ist und ein Neuer kommt

 

Eine Haltung der Dankbarkeit heilt das Herz, schenkt Lichtblicke und macht zufrieden.

Deshalb mache es dir zur Gewohnheit, am Ende des Tages mindestens drei Sachen aufzuschreiben, für die du dankbar bist.

 

5. Tipp: Tue täglich etwas Gutes!

Gutes zu tun, Freude zu verschenken beglückt den Menschen! Nicht nur den, an dem du Gutes getan hast, sondern auch dich selber.

Während eines Aufenthaltes in Uganda bekamen wir einmal nach einem Gottesdienst Bananen geschenkt.

Der Mann, der sie uns schenkte, war ein Familienvater mit 12 Kindern von denen über die Hälfte gar nicht seine eigenen waren, sondern Waisen, die er in seine Hütte mit aufgenommen hatte. Wir wussten, dass diese Familie bettelarm war und oft gar nichts anderes zu essen hatte, als die Bananen von ihrer eigenen Staude. So war mein erster Impuls dieses wertvolle Geschenk abzulehnen. Aber mir wurde schnell klar, dass es den Mann mehr ermutigen wird, wenn ich sein Geschenk annehme und ihm das Gefühl gebe, mich beschenken zu können. Die Freude in seinem Gesicht bestätigte diesen Eindruck. Er konnte aus seiner Fülle etwas Gutes tun. Das gab ihm das Gefühl, reich zu sein.

Uns erscheint es oft banal, wenn wir

  • nichts als ein Lächeln verschenken,
  • jemandem behilflich sind, den Kinderwagen in die Straßenbahn zu heben,
  • einer gestressten Mutter sagen, dass sie eine wunderbare Mutter für ihre Kinder ist
  • an einem Montag Erdbeereis mit Sahne essen

 

Großzügig Gutes zu verteilen ist nicht banal. Das sind Freudensamen.

Diese Samen werden aufgehen und zu einer schönen Blume heranwachsen und mit ihren Blüten unsere Welt bunt anmalen und ihren Duft verströmen. Na, wenn das mal nicht ermutigend ist!