Monatsrückblick Juni 2021 – Alltag bunt und schön
„Wahre Schönheit liegt im Alltäglichen“
Der Juni war hauptsächlich vom ganz normalen Alltag geprägt.
Als der Monat, der den Sommer bringt, malt er den Alltag in den schönsten Farben.
Ich arbeite mit Sonne im Herzen und kann gar nicht genug davon kriegen.
Wenn ich diesen Monat im Rückblick betrachte, dann gab es viele Sommertage, mit ein paar durchziehenden Tiefdruckgebieten.
Draußen wie drinnen gab es mittelschwere Unwetter, die durchzogen, die Luft etwas abgekühlt haben und auch dafür gesorgt haben, dass es hinterher umso farbenfroher aussieht – im Garten wie auch in meinem Leben.
Ein Thema, das sich durch meinen Alltag gezogen hat, ist das Thema der Ermutigung.
Ich bin in der FeG in Bad Schönborn als Gastsprecherin für einen Seelsorgetag mit dem Thema „Mutig leben“ eingeladen.
Während der Vorbereitungen dafür, ist mir noch einmal klar geworden, wie zentral dieses Thema für uns alle ist.
Ohne Ermutigung verlieren wir die Freude am Leben und den Blick für die Schönheit im Alltag.
Meine 5 besten Tips, wie wir uns selbst ermutigen können, habe ich vor kurzem in einem Beitrag vorgestellt.
Ein paar Highlights im Juni will ich doch etwas ausführlicher beschreiben, denn sie haben einen Ehrenplatz in meiner Erinnerung.
Hochzeit feiern:
Der 12. Juni ist in mehrerer Hinsicht ein besonderer Tag in unserer Familie. Zum einen hat meine Mutter da Geburtstag und den durfte sie in diesem Jahr zum 85. Mal feiern. Solche Tage bieten sich ja immer für ein familiäres Zusammenkommen an. Aber in diesem Jahr ist alles ein wenig anders gewesen. Unser jüngster Sohn durfte die kirchliche Hochzeit FEIERN. Eine Woche vorher wurden die Corona Vorschriften gelockert und eine Feier mit maximal 50 Personen konnte stattfinden. Was für eine Freude. Da hatte die Oma auch ein Einsehen und war bereit, ihre Feier in diesem Jahr einmal anders zu gestalten als sonst. Das junge Paar hat es tatsächlich geschafft innerhalb von einer Woche eine schöne und emotional bewegende Feier zu organisieren. An einem idyllisch gelegenen Ort direkt am Altrhein konnten wir unter freiem Himmel den Gottesdienst feiern, dem Paar mit einem Sekt zuprosten, ein wunderbares Abendessen mit Köstlichkeiten vom Grill genießen und das Beste: Mit anderen Menschen lachen, face to face reden und uns bis in die Nacht hinein über die junge Ehe freuen. Natürlich drei Gs gemäß – Getestet, Geimpft, Genesen.
Ist das Kunst oder kann das weg?
Seit ein paar Jahren beschäftigt mich das Thema der Kreativität. Angefangen hat es, nachdem mir ein Buch von Julia Cameron „Der Weg des Künstlers“ in die Hände fiel. Mit dem Ziel, Menschen zu motivieren, ihre eigene Kreativität zu entdecken und zu leben, hat Frau Cameron ein 12-Wochen Programm entwickelt, in den USA zigmal durchgeführt und es dann in Buchform der Welt zur Verfügung gestellt.
Mit wachsender Neugier habe ich es gelesen und mich in vielen der beschriebenen Ängste, Schuldgefühlen, Abhängigkeiten und negativen Glaubenssätzen wiedergefunden.
Am Ende der Lektüre fiel dann die Entscheidung, zu glauben, was Julia Cameron über die Notwendigkeit der Freisetzung von Kreativität schreibt.
Nun bin ich seit gut 2 Jahren auf dieser Reise und habe dabei entdeckt, dass ich schon einiges Kreatives auf die Beine gestellt habe (ich hätte es aber nie als kreativ angesehen).
Alleine die Ausarbeitungen meiner Vorträge und Predigten, die durchgeführten Workshops und all die Beratungsgespräche erforderten Ideenreichtum und die Bereitschaft sich auf „noch nie da gewesenes“ einzulassen.
Aber ich will mehr! Ich will ausgetretene Pfade verlassen, mich auf neue Wege einlassen. Ich will neu denken lernen und
„meine Füsse auf weiten Raum stellen lassen“
Mit dieser Entscheidung haben wir uns als Ehepaar aufgemacht und uns zu einem Malkurs angemeldet.
Seit drei Montagen malen, kleben, schaben, klecksen wir auf unsere mitgebrachten Leinwände.
Schicht für Schicht arbeiten wir an unseren Werken. Nach dem Motto „Kontraste schaffen Einheit“ hatte ich zuvor schon meine erste Collage erstellt.
Geschichten, die das Leben schrieb
Seit einiger Zeit besuche ich eine ältere Dame, die hier in der Nähe ein Zimmer in einem Seniorenheim bewohnt.
Der Kontakt zu ihr kam durch eine gemeinsame Bekannte zustande.
Sie hadert oft mit den Entscheidungen, die sie in der Vergangenheit gefällt hat und vermeintliches Fehlverhalten gegenüber anderen Menschen macht ihr sehr zu schaffen.
Jetzt hat sie den Eindruck, keinen Wert mehr zu haben und hat den Sinn ihres Daseins aus dem Blick verloren.
Es erstaunt und erschüttert mich jedes Mal, wie eine so vielseitig interessierte, gebildete und viel gereiste Frau solch ein minderwertiges Bild von sich hat.
Es sind eben die Entmutigungen, die den Blick verschleiern.
In ihrer Generation gab es wenig Verständnis für Frauen, die Abitur machen wollten und anschließend ein Studium absolvieren. Sie hat es dennoch gemacht. Aber was am Schluss geblieben ist, ist der ständige Selbstzweifel. Sie entsprach nicht dem Bild, das ihr Umfeld von der Lebensgestaltung einer Frau hatte.
Ich darf ihr aus meiner Sicht sagen, dass ich dankbar bin für Frauen wie sie es war und ist.
Frauen wie sie haben doch mit ihrem Mut, gegen den Strom zu schwimmen, mir den Weg geebnet, als gebildete Frau gesellschaftlich anerkannt zu sein.
Wenn ich ihr das sage, wird sie lebendig und erzählt aus ihrem Leben spannende Geschichten. Wir können beide über die Schönheit und den Reichtum ihres Lebens staunen.
Ich gehe jedes Mal dankbar dafür nach Hause, dass es sie gibt und ich Anteil haben darf an ihrer Geschichte.
Geschichten bekommen ihren Wert, indem man sie erzählt. Dann geraten sie nicht in Vergessenheit und bereichern diese Welt noch lange nachdem wir schon nicht mehr da sind.
Ausblick:
Während ich diesen Rückblick schreibe, hat der Juli schon angefangen.
Es stehen außer meinem eigenen im Juli noch 4 Geburtstage an.
- Das Feiern ist gesichert!
Urlaub ist in Sicht!
- Entspannung und Ausblick auf die kommende Jahreshälfte ist auch gesichert!
Eine „kreative Schreibreise“ im schönen Österreich beginnt bereits in der kommenden Woche
- Kreatives Tun ist gesichert!
Der Juli verspricht Ausgeglichenheit und Leben in Fülle!
